Montag, 04. April 2016 | 12:00 DFBnet Verein

Für die SG Rosenhöhe gehen nur Mitglieder auf den Platz

Der Neue muss am Wochenende auf den Platz. Schnell organisiert der Trainer den Spielerpass - und vergisst den Mitgliedsantrag. Dem Verein entgehen Beiträge, ein Unfall kann für den Sportler böse Folgen haben. Rund 3.500 Mitglied-Clubs in den Landesverbänden des Deutschen Fußball-Bundes können das verhindern: Sie nutzen für ihre Mitgliederverwaltung DFBnet Verein - und können über die neue Abgleich-Funktion klären, ob alle für ihren Verein in DFBnet Pass Online geführten Spieler auch Mitglied sind. Bei der SG Rosenhöhe führte der Klick weit in die Vergangenheit.

"Da ist eine komplette Damenmannschaft wieder aufgetaucht", berichtet Bärbel Sofke, in der Fußball-Abteilung für die Mitgliederverwaltung mit DFBnet Verein und das Passwesen zuständig. "Die gibt´s bestimmt 15 Jahre nicht mehr", ergänzt schmunzelnd Thomas Daniel, Vorsitzender des Offenbacher Vereins. "Als wir die Abgleich-Funktion entwickelten, hatten wir genau das im Sinn", erläutert Projektleiter Matthias Ratzel von DFB-Medien. "Dass die Vereine erfahren, ob alle, die mit einem Spielerpass für sie geführt werden, überhaupt noch für sie aktiv sind - aber auch: Ob alle Spieler, die für sie auf dem Platz stehen, auch wirklich Mitglied in ihrem Verein sind."

Frauen die einzigen "Ausreißer"


Eine Behauptung von Bärbel Sofke ist jetzt quasi amtlich belegt: "Bei uns bekommt niemand einen Spielerpass, der nicht auch Mitglied ist", sagt die Frau voll Überzeugung, die sich im Rahmen der DFB-Amateurfußball-Kampagne mit Vorstandskollegen ablichten ließ - mit der selbstbewussten Aussage: "Es ist eine Ehre. Kein Amt." Entsprechend war die ehemalige Damenmannschaft der einzige "Ausreißer". Alle anderen Differenzen zwischen Pass-Datenbank und SG-Mitgliederbestand waren formeller Natur: Mal war ein Geburtsdatum falsch, mal ein Name in Pass Online anders geschrieben als in DFBnet Verein.

Wenn aber tatsächlich jemand für einen Verein Punktspiele bestreitet, in dem er nicht Mitglied ist, entgehen zum einen dem Club Mitgliedsbeiträge und zum anderen fehlt dem Spieler im Ernstfall der Versicherungsschutz, den Vereinssportler in Deutschland genießen. "Wenn dieser Fußballer einen Unfall erleidet oder einen Sachschaden verursacht, kann es sein, dass er keine Invaliditätsleistungen erhält oder den Schaden aus eigener Tasche bezahlen muss", warnt Björn Bluhm von der ARAG Sportversicherung. [ -> zum kompletten Interview Thema Sportversicherung ]

Alle Abteilungen arbeiten mit einem System


Die neue Funktion ist einer von vielen Vorteilen, die DFBnet Verein für die Vorstandsarbeit bietet und die seit 2013 auch die SG Rosenhöhe genießt. "Früher hatte jede unserer fünf Abteilung ihr eigenes System, was die Zusammenführung der Daten sehr kompliziert machte", so Vorsitzender Daniel. Mit DFBnet Verein erledigt jede Abteilung weiterhin ihre Mitgliederverwaltung selbst - das Programm fasst alle Mitgliederbestände zusammen. Dafür hat Thomas Daniel als Vereinsadministrator jedem Benutzer individuelle Zugriffs- und Nutzungsrechte eingeräumt. So arbeiten sieben Ehrenamtliche der SG Rosenhöhe mit der Vereinssoftware, nochmal so viele haben ausschließliche Leserecht: Sie können Listen erstellen, etwa nach Jahrgängen für die Jugendarbeit oder für die Ehrung von Jubilaren. Mit DFBnet Verein hat der Gesamtvorstand jederzeit den aktuellen Mitgliederbestand im Blick, kann zentral die Beiträge abbuchen, Serienbriefe und Spendenbescheinigungen erstellen. Und auch die Bestandsmeldung an den Landessportbund oder die DFB-Statistik erledigen.

Vorteil Online-Nutzung


"Zudem haben wir von überall Zugriff", beschreibt Daniel weitere Vorteile von DFBnet Verein. Einzige Voraussetzungen für die Arbeit mit der Online-Software sind ein internetfähiges Gerät und ein Internetanschluss. Die Daten liegen geschützt im abgesicherten Rechenzentrum des deutschen Fußballs - und nur die Vereinsvertreter mit ihren Passwörtern können darauf zugreifen. "Jetzt kann ich ganz flexibel mit meinem Tablet die Mitgliederverwaltung erledigen und nachsehen, ob alles in Ordnung ist", erläutert Daniel, der beruflich viel unterwegs ist, wie sich sein Ehrenamt verändert hat. Als Hauptansprechpartner fährt er auch schon mal auf den nächsten Parkplatz, um Vorstandskollegen zu unterstützen. Und wenn er nicht weiter weiß, "dann klappt der Support hervorragend", lobt er die fachkundigen Helfer von DFB-Medien. "Du schreibst eine Mail - und spätestens am nächsten Tag ist die Antwort da - praxisbezogen und verständlich."

Um den Vorständen deutscher Fußballvereine ihr Ehrenamt noch mehr zu erleichtern, arbeitet DFB-Medien eng mit den 21 Fußball-Landesverbänden weiter an Lösungen zu ihrer Unterstützung. Eine der jüngsten Entwicklungen ist der DFBnet Verein Supporter: Unter dem Motto "Aus der Praxis für die Praxis" werden systemkundige Ehrenamtler mit Vereinen zusammengebracht, die bei DFBnet Verein Hilfe brauchen.